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Luxkalif Seite 2


Wie alle alten Röhrenradios haben auch diese Weltempfänger ihre speziellen Probleme. Generell handelt es sich dabei um "faule" Kondensatoren und um den oft verbauten kleinen Selen-Gleichrichter, auch genannt Selen-"Gleich riecht er!"
Die Kondensatoren haben meistens Farbringe für die Kapazität, Toleranz und Spannungsfestigkeit.Gerissene oder geplatzte Kondensatoren müssen ausgetauscht werden. Deswegen zu allererst die Codetabellen zur Identifizierung der Kondensatoren:






 
Die letzte Tabelle betrifft die flachen Mica- Kondensatoren, meistens haben die keine Probleme, sie sind von geringer Kapazität und Abweichungen von 10% sind normal. Die kann man dann getrost so belassen.




 
Diese Tabellen gibt es haufenweise im Internet, ich stelle sie hier ein, da sie direkten Bezug zu meinen und euren US-Radios haben.

Ein gefährlicher Kondensator, ist derjenige, der zwischen den beiden Netzpolen des Kabels sitzt. Dieser ist grundsätzlich zu tauschen! Der neue Ko muss mindestens 275V ~ Wechselstrom auf Dauer aushalten. Der Ko sitzt meistens in der Nähe des Gleichrichters.
Woran ihr euch als europäische Radiofans und Bastler gewöhnen müsst bei amerikanischen Allstromgeräten ( fast alle US-Geräte sind Allströmer, so auch diese Weltempfänger). Sie haben niemals einen Netzpol direkt an Masse. Ein Netzpol ist immer mit dem vom Chassis isolierten sogenannten Massebus verbunden. Bevor ihr anfangt Teile zu tauschen, müsst ihr den Verlauf dieser Masseleitung im Gerät identifizieren laut Schaltbild. Lötet ihr einen neuen Kondensator vom Stützpunkt "X" auf Masse (Chassis), habt ihr zu 100% etwas falsch gemacht. In den Geräten ist das Metallchassis nur ein einziges Mal mit einem relativ kleinen Kondensator (10nf bis 47nf) vom Massebus auf eine Lötöse am Chassis verbunden, findet diesen Kondensator und tauscht ihn grundsätzlich aus, egal wie er aussieht. Aufgrund des Massebus sind die US-Allstromgeräte sehr sicher, man kann von ihnen keinen Stromschlag bekommen, unsichere und gefährliche Allstromgeräte baute man nur im damaligen Europa!
Zum Selengleichchter: Dieser ist zu 90% taub bzw. tot. Aufgrund Alterung und Oxydation der chemischen Elemente, ist sein Innenwiderstand stark angestiegen bis hin auf unendlich. Kein Problem, lasst ihn drin und lötet paralell dazu eine Diode, eine 1N4007 reicht immer. Jedoch fällt an der Diode sehr viel weniger Spannung ab, als am ehemaligen Gleichrichter. Diesen Überschuss müsst ihr abbauen durch einen geeigneten Vorwiderstand am Pluspol der Diode. Der Plus teilt sich immer in zwei Pfade auf, ein Kabel führt zum dicken Vorwiderstand der Röhrenheizungen, ein anderes zum Pluspol des Ladeelkos der Anodenspannung. Ihr könnt den Widerstand auch aufteilen, jeweils einen in jeweils einen Kabelpfad einbauen. Ich fange immer mit 470 Ohm 5 Watt an, da kann nichts schief gehen. Man misst dann die Spannungen am Ladeko ( siehe Schaltbild) und kontrolliert die Heizspannung an den einzelnen Röhrensockeln, das ist sehr wichtig ,  diese sollten überall in etwa gleich sind und sollten nicht unter 1,3-1,4 Volt sein. Häufig aufgrund des verschiedenen Heizstrombedarfes der Röhren haben sie paralell zu PIN 1 und PIN 7 einen Shuntwiderstand von wenigen Ohm, Der Wert muss gut stimmen, wenn nicht austauschen!
Ist die Heizspannung generell zu niedrig bei richtiger Netzspannung, verkleinert man nach und nach den neuen Vorwiderstand im Pluspfad von der 1N4007 zum dicken Originalvorwiderstand bzw.im Pluspfad zum Ladeelko.
Noch eine Kleinigkeit, bei fast allen amerikanischen Geräten ist ein Netz-Batterieumschalter im Chassis eingebaut. Betrieb man das Gerät mit der Batterie, musste der Netzstecker in diesen Umschalter eingesteckt werden. Eine sehr sinnvolle Sicherheitsmassnahme. Der Umschalter hat robuste Kontakte, die man reinigen sollte. Ihr werdet das Radio zu 95% im Netzbetrieb betreiben, die Kontakte müssen also gut sauber sein. Dort , wo der eine Netzpol auf einem Stützpunkt angelötet ist, beginnt der Massebus des Gerätes, meist schwarze Kabel, die die isolierten Stützpunkte miteinander verbinden. Die entsprechenden Kondensatoren oder Widerstände kommen von den Röhrensockeln und die Bauteile sind dann dort angelötet. Mit dem Schaltbild in der Hand ist das alles leicht erkennbar. US-Schaltbilder findet ihr fast alle auf den Seiten von www.nostalgia.air im Internet. US-Geräte wurden alle mit 115 Volt Wechselspannung betrieben, die gibt es in Europa nicht, man benötigt also einen entsprechenden Vorschalttrafo, der meistens in das ehemalige Batteriefach passt. Dazu ein Rat: Kauft auf keinen Fall diese billigen schwarzen Plastiktrafos, die online zu Hauf angeboten werden, sie haben pure Phantasieleistungen, zieht davon die Hälfte ab und ihr kommt in etwa auf den richtigen Leistungswert.
Ihre Spannung erreicht näherungsweise je nach Belastung am Ausgang 95-110V, sie sind schlecht konstruiert und außerdem sind es meistens keine Trenntrafos sondern Spartrafos. Ihr habt also bei Betrieb keine echte galvanische Netztrennung, davon rate ich dringend ab! Mit 230 V ~ scherzt man nicht. Kauft euch einen echten Trenntrafo, am Besten in robuster Industrieausführung mit entsprechenden Sicherheitsklemmen. Die Kosten hier in Italien bei 100W Leistung ( mehr als ausreichend) sind circa 15 Euro. Das ist gut angelegtes Geld! Mit einem richtigen und guten Trenntrafo habt ihr eine stabile Spannung von 110V~ für euer Radio. Die Differenz von 5 Volt macht nichts. Die Geräte waren immer so konstruiert, das sie zwischen 105 und 120 Volt sicher funktionierten.
 
Hier füge ich einmal kurz meine grundlegende Auffassung zur Radioreparatur ein:

Ich halte es für kompletten Blödsinn und auch für gefährlich ohne eingehende Analyse vorab, ein Radio anzuschliessen und in Betrieb zu nehmen, sei es jetzt mit Regeltrafo, Vorschalttrafo oder anderen halbgaren "Schutzmassnahmen". Dabei spielt es für mich keine Rolle, ob der Vorgänger dieses vorher betrieben hat oder als funktionierend usw. abgegeben hat. Diese Radios mit ihren Bauteilen haben in der Regel ein Alter zwischen 50 und 70 Jahren. Es ist 100% sicher, das irgendwo im Gerät irgendein Bauteil "faul" ist! So etwas beginnt man völlig anders: Das Gerät kommt auf den Arbeitstisch und man guckt es sich erst einmal ordentlich von außen an, wie baut man was aus, wie bekomme ich ggf. die Drehknöpfe ohne Schaden von den Achsen? Danach die Rückwand ab und als Erstes werden vorsichtig die Röhren ausgebaut. Diese säubert man ebenso vorsichtig und prüft diese mit einem Röhrenprüfgerät. Bevor man sich dann zwangsläufig schmutzige Hände holt besorgt man sich vorher einen Bleistift und ein Stück Papier und betrachtet das Gerät ausgiebig von innen. Wie baut  man das Chassis aus, mit welchem richtigen Werkzeug? Wo sind die Befestigungen und müssen da evt. Kabel abgelötet oder durchgeschnitten werden? Das schreibt und zeichnet man sich gut auf. Ist man sicher alles gelöst und entfernt zu haben, beginnt man vorsichtig das Chassis zu bewegen und zu ziehen, bei Widerstand sofort aufhören und erst einmal feststellen , wo es denn klemmt oder hakt.
Grundsatz: Der Mensch hat es zusammen gebaut, also kann man es auch wieder ausbauen. Manche Chassis waren sehr trickreich und nach festgelegten Arbeitsschritten in der damaligen Fertigung montiert worden, genau in der umgekehrten Reihenfolge werden sie dann auch demontiert, also vorher ein bisschen die Grütze im Kopf anstrengen! Besonders alte Philips Geräte hatten eine sehr trickreiche Führung und aufwendige Mechanik der Skala, die muss vorher gelöst werden, bei Einigen muss man frontseitig vorab sogar die Skalen ziehen, sonst gibt es unreparierbaren Bruch! Habt ihr es dann geschafft, das Chassis steht auf dem Tisch, habt ihr schmutzige Hände. Das ist gut so, denn jetzt beginnt man mit einem weichen Pinsel und Lappen erst einmal mit einer ausgiebigen Reinigung des Chassis und des Gehäuses, das Chassis wird dabei auch von unten gereinigt. Aber immer vorsichtig bitte und aufpassen auf die dünnen Drähte der HF-Spulen usw. Die Reinigung ist wichtig, aber dazu braucht es Geduld und Zeit. Dabei sieht man dann auch die ersten Schäden, aufgequollene, geplatzte oder ausgelaufene Kondensatoren, halt die üblichen Kandidaten, die getauscht werden müssen, evt. verbrannte oder durch Hitze angelaufene und verfärbte Widerstände und die maroden Kabel deren Isolierung gerissen und zerbröselt ist im Laufe der Zeit. Aber diese Arbeit kommt später. Zuerst das Schaltbild und ein Messgerät: Der Netztrafo wird durchgemessen, haben alle Wicklungen Durchgang? Gleiches gilt für den Ausgangstrafo und für eine evt. vorhandene Siebdrossel. Gibt es Kurzschlüsse zwischen den einzelnen Wicklungen oder gegen Masse? Bei der Heizungswicklung ist eine Verbindung zu Masse möglich, bei der Heizungswicklung der Gleichrichterröhre aber nicht. Liegen paralell zu den Wicklungen Kondensatoren ( meistens 2000 bis 5000 pf), bei Kurzschluss, diese einseitig abtrennen, Kurzschluss verschwunden, schon wieder Tauschkandidaten gefunden! Danach könnte man den Netztrafo vorsichtig hochfahren, und jetzt wäre ein Regeltrafo oder Trenntrafo sinnvoll. Leuchten die Skalenlämpchen, oder sind diese durchgebrannt? Ist soweit mit den Wechselspannungen sekundär alles in Ordnung, sollte man erst einmal in Ruhe ein Bier oder Glas Wein trinken. Danach beginnt man mit der Reinigung des Gehäuses , da sitzt ja noch der Lautsprecher drin, ggf. auch der Ausgangsübertrager, ausbauen, säubern und prüfen. Ist dann alles sauber, ist bestimmt die Werkbank dreckig, im Dreck arbeiten ist nicht ratsam, also auch hier reinigen. Danach kann man sich dann die Hände wieder waschen und ist bestimmt bereit für eine weiteres Bier oder Glas Wein.
Nächstes Kapitel: Suche und Austausch der üblichen Verdächtigen!
Dabei beginnt man unter dem Chassis immer beim Netzteil und der Endröhre. Die Teile in diesen Bereichen waren immer einer thermischen Belastung ausgesetzt, auch floss in diesen Bereichen der meiste Strom! Klar dass man hier die meisten defekten Teile findet.
Im Bereich des Gleichrichters sind meistens immer die beiden Elkos (Lade- und Siebelko) angeordnet. Die sind meistens entweder trocken oder ausgelaufen. Die sollte man tauschen, lasst die Alten drin ( wegen der Puristen, die alles original sehen wollen) und lötet unter dem Chassis 2 Neue ein, die bauen heute klein und Platz findet man eigentlich immer. Dann gibt es da noch einen oder zwei 10nf bis 22nf Ko die paralell zu den Gleichrichterstrecken zwischen Plus und den Wechselspannugsanschlüssen  der Anodenwicklung sitzen, die tauscht ihr prinzipiell immer aus, so ein Risiko geht man niemals ein.
Im Bereich der Endröhre ist falsche Sparsamkeit beim Austausch von Bauteilen meistens mit großen Nachfolgeschäden verbunden. Eben deswegen tausche ICH dort grundsätzlich alle Kondensatoren, Kathodenelko und Widerstände. Eine neue Endröhre ist immer teurer als die eingesparten 20 bis 50 Cent Artikel. Die Kondensatoren in den Vorstufen sind zumeist faule Filterkondensatoren in der Größenordnung von 50nf bis 100nf. ICH gehe da keine Kompromisse oder Risiken ein und tausche sie aus. Nichts ist schlimmer, nach Einbau des Chassis und Probe des Radio dieses nach 30 Minuten wieder demontieren zu müssen, weil einer der restlichen verbliebenen alten Kondensatoren danach "Good bye" sagte. Aber jedem ist es natürlich freigestellt sich doppelte oder dreifache Arbeit zu machen. Sehr belastet sind in den alten Geräten vor allem Widerstände zur Spannungsanpassung, die erkennt man daran, das sie wesentlich dicker sind. Auf die sollte man ein kritisches Augenmerk haben, bei Verfärbungen immer austauschen. Alle übrigen Widerstände überprüfen auf die richtigen Werte, bei 30-50 % Abweichung sind diese in jedem Falle zu ersetzen. Kabel mit Isolationsschäden müssen immer erneuert werden. Soweit ein kurzer Überblick zur Reparatur, sozusagen meine 10 Cents.

Bevor wir zu den Weltempfängern zurückkehren, hier ein kleiner Überblick über Röhrenprüfgeräte, auch Röhren Schätzeisen genannt, und MEIN Messinstrument:





Der Multitester ist ein USM 223 der US-Navy, tropenfeste Ausführung und die inneren Kontaktebenen und Verbindungen sind noch wirklich echt und dick vergoldet, wie auch die Schaltkontakte der Drehschalter. Das Gerät ist genau und unverwüstlich, ist eben halt die typische Militärqualität, und die Militärs sparten nie an Geld.
Im Deckel des Gerätes sind die Messkabel und Proben für Hochspannungsmessungen bis 5 Kilovolt.



 
Röhrenprüfgeräte sind mehr oder weniger alle nur Schätzeisen, also eine Aussage "Go" oder "No Go". Sollte das Gerät noch brauchbar anzeigen, heisst das noch lange nicht, das die Röhre auch wirklich im Gerät gut funktioniert, das kann man dann nur durch Ausprobieren und nachmessen der Spannungen überprüfen. Dieser kleine Kiesewetter mit dem Namen "Vollnetz 46", Baujahr 1946, ist einer der strengsten Prüfgeräte für Röhren, aber auch das Einfachste und Schnellste der Geräte.



 
Schon aufwendiger der Funke W19 mit seinem kompletten Kartensatz, aber Vorsicht, einige Karten sind fehlerhaft, dieses Schätzeisen prüft wesentlich mehr Röhren als der kleine Kiesewetter, aber eben viele US-Röhren eben nicht



 
Da ist der amerikanische TV2 schon aufwendiger, tropenfeste Ausführung und US-Militärqualität. Aber auch dieses Gerät ist nur ein aufwendiges Schätzeisen für viele US-Röhren



 
Der TV2 hat im Deckel die "Roll chart" mit den Einstelldaten der jeweiligen Röhren eingebaut, das ist sehr bequem



 
Der ältere TV 7 prüft eben auch ältere Röhren, die in der "Roll chart" des TV 2 nicht mehr enthalten sind
 
Der alte im WK II verwendete I-177 prüft wiederum noch mehr ältere US- Röhrentypen und wurde durch eine Zusatzbox mit moderneren Sockeln erweitert. Ich bin auf dieses Gerät sehr stolz , da es von der Lorenz-AG in Deutschland für die US-Streitkräfte in West Berlin hergestellt wurde



 
Aufnahme der inzwischen selten zu findenden Zusatzbox für den I-177




Das Schild auf meinem I-177. Die Farbe ist nicht mehr original, das Prüfgerät war in einem erbärmlichen Zustand und mattschwarz hatte ich gerade im Keller greifbar.

Zurück zu den Weltempfängern:
2 Beispielfotos wie diese Chassis nach dem Ausbau von unten aussehen. Das Chassis ist von einem RCA Stratoworld und die beiden Bilder sind während der Reparatur aufgenommen worden

 
 
 
Ok, hier bereits ein neuer Ko 47nf und darüber noch die alten Wachspapierkos, links im Bild auch der Ausgangstrafo der Endstufe, weiter rechts eingebaute Keramik Kondensatoren und ganz rechts der taube Selen Gleichrichter, links davon der dicke Vorwiderstand für die Röhrenheizungen. Der neue 47nf ist der Kondensator, der die beiden Netzpole verbindet. Ein Netzpol ist auf einem Lötstützpunkt angelötet, von dem das rote Kabel  zum Selengleichrichter geht, die Stützpunkte gehören zum Netz-Batterieumschalter. Der andere Netzpol geht zum Poti mit dem Einschalter, das beim Einschalten den Massebus mit dem anderen Netzpol verbindet. Über dem tauben Selengleichrichter ist bereits eine neue Diode vom Typ BY eingelötet, ich hatte diese gerade zufällig zur Hand.



 
 
Die rechte Seite vom Chassis, Platz für einen neuen Siebelko und rechts von ihm der 47nf Kondensator, der den Massebus mit dem Chassis verbindet. Der weisse Wachskondensator ist mein nächstes Opfer. Deutlich erkennt man die isolierten Lötstützpunkte an denen die Bauteile an den Massebus angeschlossen sind, natürlich auch der Siebelko, schwarze Kabel gehen zu anderen Lötstützpunkten ab. Ganz rechts ist die Unterseite der HF-Baugruppe mit abgenommener Schutzhaube.



 
Selbst in einem kleineren US-Gerät passt ein ordentlicher und normgerechter Trenntrafo 230V auf 110 Volt hinein. Diese Industrietrafos sind sehr preiswert zu bekommen. Im Bild die Rückansicht eines kleinen Philco "Rolltop" Tischgerätes. Das Radio vewendet noch eine Gleichrichterröhre. Rechts eingeschoben ist der Schaltplan. Das Modell heisst 45-350


Frontansicht des kleinen Philco Gerätes für MW Empfang, die hölzerne Rolltop Skalenabdeckung ist hochgeschoben und die Bedienelemente sowie Skala  sind sichtbar und zugänglich. Es war ein typisches kleines "Table top" oder auch "Kitchen" Radio

Als Überleitung zu kleineren Geräten mit Kurzwellenempfang stelle ich an dieser Stelle die Reparatur eines kleinen aber empfindlichen Hallicrafter 5R-42 ein, ein schönes Gerät!


Das ausgebaute Chassis, man beachte rechts den Platz auf dem Chassis, der wird noch von mir benutzt


Das reparierte Chassis, neueKondensatoren, die 1N4007 über dem Selengleichrichter, rechts unten der neue Sandwiderstand zur Spannungsanpassung
sowie die neuen Elkos noch einmal zusätzlich gegen das Chassis isoliert. Links im Bild das "Couplate" in Keramik vergossen ( das hatte ich ja schon erklärt, was ein Couplate ist, zur Erinnerung ein vorgefertigtes Netzwerk mit Kondensatoren und Widerständen) und am Chassis angelötet der dicke Widerstand, der die Spannung der Röhrenheizungen einstellt.



 
Dieses Gerät habe ich mit einem Vorwiderstand auf 230 Volt Netzspannung eingestellt, das Chassis wurde dazu nicht geändert, kann ich also jederzeit zurückbauen. Der Aluwinkel dient auch zur Kühlung des Widerstandes. Der weitere Vorteil: das Chassis ist ja nicht mit dem Netzpol verbunden, also keine Isolationsprobleme


Ansicht des Chassis von oben


Und von vorne mit Lautsprecher und Skala, besonders servicefreundlich bei US-Geräten: der Lautsprecher kommt fast immer zusammen mit dem Chassis aus dem Gehäuse



Das fertige kleine Gerät

Mit den Bildern der Reparatur eines Detrola 568 schliesse ich das Kapitel zur Radioreparatur vorläufig ab.Wie gesagt, ich repariere diese Radios, so dass diese wieder perfekt funktionieren. Ich bin kein Purist, der die alten Kondensatoren ausbohrt, und sie neu befüllt.
Das halte ich bei diesen Geräten auch für Unsinn. Wenn ich bei alten Geräten alte Bauteile, getarnt mit neuer Technik befüllt, beibehalte, dann bei Uralt Geräten, bei denen diese Einzlteile auch sichtbar sind, zum Beispiel bei einem Atwater Kent AK20


Reparatur im Chassis des Detrola 568 rechter Teil, neue Kondensatoren und Widerstände. Sehr schön zu sehen, wie vom Einschalter des Potis, die Verteilung des einen Netzpoles auf die isolierten Stützpunkte des Massebus abgeht.



 
Gesamtansicht, links die neuen Elkos der Anodenspannung, der alte Elko bleibt im Chassis montiert und ist lediglich mit seinen Polen abgekniffen



 
  Fertig montiertes Gerät mit der gereinigten Chromfront

Frontalansicht des Gerätes


Die Skalenbeleuchtung benötigte ein neues Lämpchen



Grösseres Detail mit den neuen Elkos, Kondensatoren und ersetzten Widerständen

Hoffe, das euch die Bilder einen Einblick vermittelt haben, wie man diese Geräte instandsetzt. Elkos und Kondensatoren, vor allem die axiale Ausführung, sind dabei sehr hilfreich. Derartige Kondensatoren findet man für wenig Geld im Internet und in der E-bucht. Kauft man diese, wie ich es mache, in Hongkong, Taiwan, Thailand oder in China spart man auch einen Haufen Geld. Das sind wirklich Centartikel und häufig ist der Transport sogar noch gratis.



 
Und so sieht dann ein sauber gereinigtes Radio im Gehäuse montiert aus, betrieben von einem 110 Volt Trafo. Das Chassis könnt ihr jederzeit berühren, es steht nicht unter Spannung
Zum Abschluss dieses Kapitels einige Bilder von älteren KW-Empfängern:


Der Minerva Tropicmaster geht auf das Jahr 1945 zurück und wurde im WK II aber auch noch während des Koreakrieges benutzt




Der Schriftzug ist nicht mehr original aber ich fand jemanden der ihn herstellen konnte


Der Templetone BP2-A6 war ein Zivilschutzempfänger während des WK II in den USA


 
Das Gehäuse habe ich neu lackiert, die weiteren Bilder sind von der Reparatur, die ich hier kommentarlos einstelle











Der Ausgangstrafo war defekt und musste ersetzt werden, eine alter Geloso Übertrager passte perfekt





 
  Schaltbild auf der Rückwand des Gehäuses, sehr bequem



Natürlich darf der Radione R2 nicht fehlen



 
Der Körting Tourist 38 wurde auch als Truppenbetreueungsempfänger verwendet






Und hier noch der Braun BSK 239, beide Batteriegeräte montieren K-Röhren






















 
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